Großstadt


Ein Fahrgast, will raus aus der Stadt, er steigt in den Bus, spät in der Nacht, er will Richtung Land, wo sich als Kind seine Träume befanden, er will den Smog nicht mehr Atmen, von Menschen hinter toten Masken, in den weiten des Gebreit, fühlt er kein Stacheldraht mehr sondern seine Freiheit. Von der letzten Haltestelle sind es nur noch wenige Schritte, ihn begleitet Musik, ein Bier und eine Zigarette, in diesem Augenblick fühlt er sich nicht mehr wie eine Marionette obwohl er wie an einer Schnur gezogen wird, ist sein Drang nach Autonomie hier draußen freiwilliger Natur und Glaube, ein Gedanklicher Zwang in der Lüge einer Großstadt und ihrer gelogenen Liberalität.


Ein Fahrgast muss zurück in die Stadt, er steigt in den Bus, früh am morgen, im grauen Schleier einer Vorstadt, er kommt vom Land, er hat geträumt von Glücklicher Kindheit und Freiheit in seiner Heimat, ihn Begleitet ein Handy und ein Aktenkoffer voll Buchhaltung, auf dem Weg zum Hochhaus, dort muss eine 6 Köpfige Familie eine Wohnung räumen, sie können seit 3 Monaten die Miete nicht mehr bezahlen, wie eine Marionette an der Schnur gezogen, verübt er die Zwangsräumung, jegliche Zwangsvollstreckung blieb erfolglos, es fühlt sich an als hätte er eine Familie aus dem Fenster gestoßen, denn hier in der Großstadt stehen viele Häuser leer aus unsolidarischen Gründen, Stacheldraht ist der Zwang, wenn man nach Freiheit fragt in einer Großstadt ohne Liberalität